Hund in der Hundebox – Kuschelhöhle oder Tierquälerei?
Von Catharina Pichler
Hundetransportboxen dienen als sicherer Ort für Hunde während des Transports im Auto oder auch als Rückzugsort und Ruheplatz zu Hause. Sie bieten dem Hund einen geschützten Raum, der seine Sicherheit und sein Wohlbefinden während einer Reise gewährleistet. Daheim kann sich der Hund zum Schlafen zurückziehen, wenn er die Box als angenehm empfindet oder auch als Rückzugshöhle nutzen, wenn er eine Situation draußen als stressig empfindet.
Die richtige Größe und Ausstattung der Box ist entscheidend, damit sich der Hund darin wohl fühlt. Sie sollte groß genug sein, damit der Hund darin aufrecht stehen, sich umdrehen und bequem hinlegen kann. Eine zu kleine Box bereitet dem Hund eher Unbehagen. Es ist wichtig, dass die Box gut belüftet ist und über eine rutschfeste Unterlage verfügt, um dem Hund ausreichend Halt zu bieten. Zudem sollte die Box mit weichen Materialien ausgepolstert sein, um dem Hund Komfort zu bieten.
Gleichgültig, ob die Box nun als Transportmittel im Auto oder als „Höhle“ zu Hause genutzt wird, sie sollte immer mit positiven Erfahrungen für den Hund assoziiert werden. Das bedeutet, dass der Hund die Box als einen sicheren und angenehmen Ort wahrnimmt.
Wie kannst du das erreichen?
Positive Verknüpfung
Zum Angewöhnen ist es sehr wichtig, dass die Box immer offen ist. Der Hund muss selbst entscheiden dürfen, wann und wie lange er sie nutzt. Du kannst deinen Hund jedoch mit Spielzeug oder Leckerlis belohnen, wenn er sich freiwillig in die Box begibt oder sich darin aufhält. Den Hund hineinzulocken, ist, was es ist: Locken und keine freiwillige Entscheidung. Vor allem sensible Hunde oder auch Hunde, die aus dem Tierschutz kommen und noch nicht wirklich im neuen Zuhause angekommen sind, könnten hier rasch misstrauisch werden und du zerstörst die notwendige positive Assoziation.
Kann der Hund jedoch selbst entscheiden, und ist die Box gemütlich ausgestattet (weiche Decken, Spielzeug, Kausnacks), wird sie zu einem Ort, den der Hund gerne aufsucht.
Ungestörter Rückzugsort
Soll die Box als Rückzugsort (z.B. bei Besuch) dienen, dann sollte auch unbedingt vermieden werden, dass der Hund dort gestört wird. Dazu zählt bereits in die Box zu schauen, den Hund dort anzusprechen oder ihn zu berühren. Natürlich ist das individuell und viele Hunde stören sich nicht daran.
Kein Strafinstrument
Vermeide unbedingt, die Box als Mittel der Strafe zu verwenden. Dann passiert es unweigerlich, dass der Hund die Box nicht mehr als angenehm empfindet und sie möglicherweise in Zukunft sogar beim Autofahren meiden möchte. Da Hunde Orte generalisieren können, kann es sogar passieren, dass alle beengten Räume gemieden werden. Du möchtest doch nicht, dass dein Hund sich plötzlich davor schreckt, einen Lift zu betreten.
- Das Wegsperren, damit der Hund nichts anstellen kann, während man die Wohnung verlässt, ist keine adäquate Unterbringung und kann zu schweren Trennungsängsten führen.
- Das Wegsperren eines aufgeregten Hundes in eine Box, ist keine langfristige Lösung für das Problem der Aufregung. Es ist wichtig, die Ursachen für die Aufregung des Hundes herauszufinden, um längerfristig einen entspannten Hund zu haben. Aufregung kann durch verschiedene Faktoren wie Überstimulation, Angst, Unsicherheit oder einem Mangel an angemessener Auslastung verursacht werden.
Rat einholen: wenn du noch Fragen zur richtigen Anwendung einer Hundebox hast, wende dich an die Hundetrainerin deines Vertrauens!
Catharina Pichler
Ich bin tierschutzqualifizierte Hundetrainerin und unterstütze Hunde mit Ernährungsberatung, Naturheilkunde und Physiotherapie auch im gesundheitlichen Bereich. Für deine Fragen stehe ich persönlich in Wien & Umgebung mit der Hundepfotenwerkstatt (www.hundepfotenwerkstatt.at) zur Verfügung. In der Hundepfotenakademie (www.hundepfotenakademie.at) findest du Messerli Institut zertifizierte Ausbildungen, Kurse und Webinare.